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Aufsätze & Reden Michael Löhner

20th Anniversary Summit | The Next 20 Years

Wie wird die Digitalisierung unsere Welt in den nächsten Jahren verändern? Welche Chancen und Gefahren bieten face recognition, mobile payment, wearable technology und artificial intelligence für unsere Wirtschaft und unser Leben? Sieben hochkarätige, internationale Speaker beantworten diese Fragen beim 20th Anniversary Summit „The Next 20 Years“ von Hamburg@work im Rahmen der solutions.hamburg.

Hamburg-work-Vortrag

 

„Mein Umgang mit der Zeit“

TEMPUS

Zukunft ist die Zeit, die jeden Augenblick beginnt. Der Zukunft mit heftigem Abwarten entgegen zu hungern heißt, eigenes Glück und Leben verantwortungslos fremdbestimmt zu kultivieren. Der sinnvolle Umgang mit der Gegenwart ist unsere Gestaltungschance für alles Kommende. Zeitkultur ist Umgang mit Lebenszeit.

Kultur leitet sich vom lateinischen „Cultura = die Pflege“ ab. Jeder Mensch macht zum Zentrum seiner Kultur das, was er am meisten pflegt. Zivilisation beschreibt die Summe der Mittel, die wir geschaffen haben, um uns vom unorientierten Wilden zu distanzieren. Zivilisation bedeutet z. B. eine Zahnbürste zu besitzen, Kultur dagegen fordert, diese auch zu benutzen.

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„Das verantwortete Wort“

Die Macht der Sprache

Nicht wenige sehen in jeder Art von Rhetorik eine Redekunst. Die Kunst, Worte beabsichtigt wirken zu lassen. Es ist sicherer, bei der Redekunst von Redetechnik zu sprechen. Kunst, wie sie Kunstkenner verstehen, geht über Rhetorik weit hin-aus. Kunst und Wort sind nicht selten eher gegensätzlich. Während das Wort durch seine Festlegung prinzipiell verkürzt, wirken Kunstwerke durch die fehlende Endgültigkeit der Interpretationen. Die Welt des Wortes ist die Welt der Antworten. Die Welt der Kunst ist die Welt der Fragen. Zur Frage gesellt sich die Demut des Nicht-Wissenden. Das Wort umschwebt die Arroganz des Wissenden. Vielleicht haben deswegen die meisten Tyrannen ein eher seltsames Kunstverständnis. Und doch hält das Wort Aufgaben für den Menschen bereit, die er niemals umgehen darf.

Die Beziehung zwischen Menschen gestaltet sich durch Worte

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„Die Ketzer – Matinee“ (Buchbesprechung)

1. Der Einstieg

Anrede und Sprachgebrauch
Meine Damen und Herren – auch bei Ihnen ist das Wort Ketzer aus dem allgemeinen Sprachgebrauch nicht grundsätzlich positiv besetzt. Ein Blick in die Synonyme in unserer Umgangssprache entfaltet den negativen Anstrich:

Ketzer Synonyme
Ketzer, Häretiker, Sektierer, Irrgläubiger, Schismatiker, Abweichler, Deviationist, Versöhnler (abwertend), Abtrünniger, Atheist, Außenseiter, Deserteur, Freidenker, Gegner, Einzelgänger, Eigenbrötler, Kauz, Original, Sonderling, Individualist, Subjektivist, Nonkonformist, Außenstehender, Mauerblümchen, Outsider, Outcast, Drop-out, Aussteiger, Freak, Ausgeflippter, Marginalexistenz, Paria, Ausgestoßener, Geächteter, Verfemter, Asozialer, Unterprivilegierter, Entrechteter, Randsiedler, Nichtfachmann, Optimist, Phantast, Gottlose, Ignoranten.

Wort und Feindbild
Was muß dieses arme Wort an schlechten Bedeutungen aushalten – oder sollten wir lieber die Frage stellen, wer hatte soviel Angst davor, daß er die Sprache zu dieser Ausgrenzung zu Hilfe rief. Wer war so interessiert daran, Menschen mit bestimmten Eigenschaften als Feindbild zu etikettieren? Und vor allem, wer sind die heutigen Ketzer unseres Alltages und welche Bedeutung haben sie?

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Referenzen